Steinzeitliche Höhlen Frankreichs
Das Périgord ist eine Region mit zahlreichen faszinierenden Fundstellen aus prähistorischer Zeit. Begeben Sie sich auf die Spuren der Neandertaler und frühen Menschen, die großartige Zeugnisse ihrer Fähigkeiten hinterlassen haben. Sie werden originale Fundplätze aufsuchen und einzigartige Eindrücke aus den Höhlen mitnehmen, die von unseren Vorfahren mit bildlichen Darstellungen versehen wurden. Neben dem Besuch der Nachbildungen der paläolithischen Höhlen Chauvet und Lascaux begeben Sie sich außerdem auf die Reise zu den unbekannteren, aber nicht weniger faszinierenden Schätzen der französischen Altsteinzeit. Ergänzt wird das Erlebnis mit Museumsbesuchen und Vorträgen, die Ihnen ein Gesamtbild der Lebensumstände ermöglichen.
Reiseverlauf
1. Tag: Ankunftstag Lyon - Fahrt nach Sarlat la Canéda
Transfer zum HotelKennenlernenoptional gemeinsames AbendessenWochenprogramm

Nach der Ankunft aller Teilnehmer am Flughafen Lyon begeben wir uns auf die mehrstündige Fahrt in unser Hotel in Sarlat-la-Canéda. Anschließend lernen wir auf Wunsch einander und unseren Reiseleiter bei einem Abendessen besser kennen und besprechen dabei die Ziele der nächsten Woche.
2. Tag: Lascaux und Höhlenbilder aus dem Magdalenién
LascauxMuseum in Le ThotGrotte de SorcierGrotte de Bernifal

Nach dem Frühstück (ca. 8:30 h) brechen wir auf zum Besuch von Lascaux IV, wo wir uns eine naturgetreue Nachbildung von Teilen der Höhle mit den berühmtesten Höhlenmalereien der Grotte de Lascaux ansehen. Die originale Höhle selbst darf nicht besucht werden, da durch die Atemluft der Besucher irreparable Schäden an den wundervollen, mehrfarbigen Kunstwerken entstehen würden.
Anschließend steht das Museum in Le Thot auf dem Programm, das weitere Repliken und Rekonstruktionen aus Lascaux beherbergt . Es bringt uns das Leben in der Altsteinzeit mithilfe modernster Technologie näher.
Nach einer kurzen Mittagspause besuchen wir die kleine, jedoch absolut sehenswerte Grotte de Sorcier. Wir bewundern die Gravuren - Wildpferde, Wisente, eine Schildkröte (!) und natürlich der namensgebende „Zauberer“.
Als Schlusspunkt des Tages steht noch die nahegelegene Grotte de Bernifal am Programm. Malereien und Gravuren zeigen Mammuts, Wildpferde und andere Tiere. Die vielen Handabdrücke in der Höhle stammen laut Untersuchungen übrigens überwiegend von Frauen, Kindern und Jugendlichen!
Gegen 19:00 Uhr fahren wir wieder zu unserem Hotel in Sarlat-la-Canéda zurück. Nach dem fakultativen gemeinsamen Abendessen lauschen wir einem Vortrag des Reiseleiters über Steinzeitkunst und Lebenswelt altsteinzeitlicher Menschen.
- Frühstück
3. Tag: Neandertalerfundplätze und Bilderhöhlen des anatomisch modernen Menschen
Höhle von RouffignacGrotte de Bara BahauAbri de Cap Blanc

Nach dem Frühstück besuchen wir die Grotte de Rouffignac eine 8km lange Höhle, welche im Magdalénien von modernen Menschen liebevoll mit Höhlenbildern verziert worden war. Manche der „Bildergalerien“ sind bis zu 10 m hoch, andere über 12 m breit. Obwohl in der Region nur sehr wenige Mammutknochen gefunden wurden, zieren dennoch 158 Darstellungen des Tieres die Wände. Außerdem haben zahlreiche Höhlenbären im lehmigen Terrain Spuren von Klauen hinterlassen.
Nach einem etwa zweistündigen Aufenthalt begeben wir uns in die Grotte de Bara Bahau, die im Jungpaläolithikum dem modernen Menschen als Leinwand für zahlreiche Ritzzeichnungen diente. Sie dürfte bereits seit dem Aurignacien bewohnt gewesen sein.
Unser Mittagessen nehmen wir in Marquay ein und dann geht es zum Abri de Cap Blanc. Es beherbergt einzigartige, monumentale Skulpturen. Die Hoch- und Tiefenreliefs, die verschiedene Tiere darstellen, waren vermutlich ursprünglich mit Ocker eingefärbt. Außerdem wurde hier eine junge Frau unter drei Steinplatten bestattet. Im Gegensatz zu Lascaux, welches rein rituell gedeutet wird, ist das Abri de Cap Blanc, eindeutig bewohnt gewesen.
Nach diesem lehrreichen Nachmittag begeben wir uns wieder nach Sarlat-la-Canéda zurück. Hier haben wir nun die Gelegenheit zu einem gemütlichen Stadtrundgang durch die pittoreske Altstadt mit Gebäuden aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Anschließend gibt es wieder die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen mit dem Reiseleiter. Jedenfalls ist Zeit für Diskussionen oder auch individuelle Abendgestaltung auf eigene Faust.
- Frühstück
4. Tag: Das Tal der Dordogne – Höhlenkunst und Tropfsteinhöhlen
DommeTal der DordogneHöhlen von CougnacLa Chapelle aux Saints

Unser erster Halt nach dem Frühstück befindet sich in Domme, wo wir, von der Aussichtsterrasse La Barre aus, das Tal der Dordogne auf uns wirken lassen, um einen genaueres Verständnis der Fundstellen in ihrem landschaftsarchäologischen Kontext zu gewinnen.
Danach begeben wir uns zu den Grottes préhistoriques de Cougnac, in denen sich die künstlerischen Erzeugnisse unserer Vorfahren mit eindrucksvollen Tropfsteinen verbinden. Wir können uns vorstellen, wie den Darstellungen von Riesenhirsch, Steinbock und Mammut durch das Licht der Fackeln Leben eingehaucht wurde.
Im Anschluss stärken wir uns zur Mittagszeit im malerischen Ort Souillac.
Am Nachmitttag geht es nach La Chapelle-aux-Saints, wo wir eine Führung durch das Museum und die Fundstelle des „Alten Mannes von Chapelle“, genießen. Der hier entdeckte Neandertalermann wies zahlreiche Anzeichen von Gebrechlichkeit auf und war vor seinem Tod schon längere Zeit auf die Zuwendung seiner Mitmenschen angewiesen. Der Fund gilt als ein bedeutender Hinweis auf empathische Sozialstrukturen unserer Verwandten.
Unseren Tag lassen wir bei einem gemütlichen fakultativen Abendessen mit dem Reiseleiter in Sarlat-la-Canéda ausklingen und diskutieren über unsere – nun schon zahlreichen – Erkenntnisse über Neandertaler und Homo Sapiens.
- Frühstück
- Abendessen
5. Tag: Beeindruckende Region rund um Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil
Musée National de PréhistoireAbri de Cro MagnonFont de GaumeLes Combarelles

Wir fahren zum Musée National de Préhistoire, wo zahlreiche Exponate der von uns bereits in den letzten Tagen besuchten Fundstellen ausgestellt sind.
Nach einer kleinen Mittagspause besuchen wir auch das Abri de Cro Magnon, der namensgebenden Fundstelle für den Cro Magnon Menschen. Er galt lange Zeit als Synonym für den während der Eiszeit aus Afrika eingewanderten Homo Sapiens. Im kleinen Museum nebenan erfahren wir vieles über die Menschen, deren Überreste hier gefunden wurden. Sie wurden hier liebevoll mit Grabbeigaben zur letzten Ruhe gebettet.
Je nach zeitlicher Verfügbarkeit besuchen wir im Anschluss Font de Gaume, wo sich die letzte, noch öffentlich zugängliche, Höhle mit polychromen Wandgemälden befindet und/oder Les Combarelles jene Höhle, in welcher sich die frühen Menschen des Magdalénien mit über 800 Ritzzeichnungen von verschiedenen Tieren verewigten.
Wir übernachten nach dem Abendessen wieder in Sarlat-la-Canéda und freuen uns schon auf das Highlight des nächsten Tages: Pech Merle!
- Frühstück
6. Tag: Frankokantabrische Höhlenkunst - Pech Merle
Pech MerleFahrt nach Vallon-Pont-d’Arc

Der heutige Tag führt uns zu einer der berühmtesten Bilderhöhlen der Frankokantabrischen Höhlenkunst – Pech Merle. Schüler entdecken die Höhle mit zahlreichen Sälen und Galerien. Bewundern wir liebevolle Darstellungen von Wildpferden mit gepunktetem Fell und die über Jahrtausende im lehmigen Boden erhalten gebliebenen Fußspuren eines Kindes. Außerdem die mit aufwendiger Technik erzeugten Handnegative der hier in der Eiszeit schaffenden Künstler. Die Höhle war nach der Eiszeit durch Regen und Erdrutsche luftdicht abgeschlossen. Sie wurde besonders während kalter Phasen der Eiszeit von unseren Vorfahren als Zufluchtsort genutzt. Um die wertvollen Darstellungen zu schützen, erlangen pro Tag maximal 700 Besucher Einlass in diesen mystischen Ort und wir freuen uns, dazugehören zu dürfen.
Im Anschluss an die Mittagspause besuchen wir das zugehörige Museum, um uns mit den Fundstücken von Peche Merle vertraut zu machen.
Am Nachmittag verlassen wir die Midi-Pyrénées wieder, um dem nächsten Ziel, der Landschaft der Ardèche näher zu kommen. Da die Fahrt länger dauert, halten wir zwischendurch immer wieder, um den einen oder anderen Menhir oder Dolmen in der Region zu besuchen.
In Vallon-Pont-d’Arc gönnen wir uns ein wohlverdientes Abendessen und quartieren uns im nächsten Hotel ein.
- Frühstück
7.Tag: Die Landschaft der Ardéche und die älteste Höhlenkunst Europas

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die nahe gelegene Caverne du Pont d’Arc. Dies ist die Nachbildung der erst 1994 entdeckten, ältesten bisher bekannten Bilderhöhle Europas – der Höhle von Chauvet.
Vor 36.000 Jahren haben hier einige der vermutlich ersten Künstler in der Geschichte der Menschheit Meisterwerke in Form von rund 400 liebevollen Darstellungen eiszeitlicher Tiere erschaffen. In einem Spiel von Licht und Schatten erstrahlen sie in Form der Repliken wieder in kräftigen Farben und erwecken die Lebenswelt unserer Vorfahren zum Leben.
In der Galerie des Aurignacien erforschen wir im Anschluss die eiszeitliche Landschaft der Ardéche und das Leben ihrer zahlreichen Bewohner.
Nach einem stärkenden Mittagessen an der Ardéche und einem gemütlichen Spaziergang müssen wir wieder an die Heimfahrt denken und machen uns auf die längere Fahrt nach Lyon, wo wir unser letzes Hotel beziehen. Die Reise klingt, für alle die möchten, mit einem gemeinsamen Abendessen aus. Hier können wir die Erlebnisse der vergangenen Woche Revue passieren lassen.
- Frühstück
8. Tag: Abreise
Transfer

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück brechen wir zum Flughafen in Lyon auf. Ein Abschied fällt immer schwer, aber wir kehren nach dieser lehrreichen Woche als Experten der
altsteinzeitlichen Menschen in Westeuropa und mit unvergesslichen Erinnerungen, die uns noch lange nach der Reise begleiten werden, wieder nach Hause zurück.
- Frühstück
Termine & Preise
inkludierte Leistungen
- Transfers und Rundfahrt mit einem französischem Reisebus/Kleinbus mit Aircondition
- 7 Übernachtungen in guten ***Hotels (Landes-Klassifizierung), jeweils in Zweibettzimmern mit Du/WC mit Frühstück
- alle Eintritte bei Exkursionen und Ausflügen
- qualifizierte archäologische Reiseleitung und lokale vorgeschriebene Guides
- Unsere Studienreisegruppen umfassen minimal 8 und maximal 14 Teilnehmer, um die optimale Wissensvermittlung und eine gute Gruppenatmosphäre garantieren zu können. Kleingruppenaufschlag 20 % bei 5 - 7 Teilnehmern.
nicht inkludiert:
- persönliche Ausgaben
- Mittagessen / Abendessen
Extras
- An/Abreise nicht inkludiert - gerne organisieren und buchen wird diese für Sie
- Reiseversicherung
- gültiger Reisepass oder Personalausweis erforderlich!
Impressionen
Zusatzinformationen:
- Wir behalten uns vor, einzelne Programmpunkte auf Grund von unterschiedlichen An- und Abreisedaten oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen, zu ändern.
- Wir versuchen Wartezeiten beim Transfer vom/zum Flughafen soweit als möglich zu vermeiden. Unsere Reisenden kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und zu den unterschiedlichsten Zeiten in Bordeaux an. Wir bieten einen möglichst zeitnahen Transfer ins Hotel an und starten am ersten Abend mit einem Fachvortrag, dem Kennenlernen der übrigen Reiseteilnehmer und auf Wunsch mit einem gemeinsamen Abendessen der Gruppe. Wir reisen bewusst nicht am ersten Abend weiter nach Les Eyzies um die unterschiedlichen Ankunftszeiten, Verspätungen, nicht angekommenes Gepäck, Zugausfälle, Streiks u.ä. auszugleichen. Für einzelne Teilnehmer kann es trotzdem zu Wartezeiten am Abholort bzw. am Abreisetag kommen. Dies ist nicht vermeidbar und wir bitten diesbezüglich um Verständnis. Sollten Sie sich deshalb bezüglich Ihrer Ankunfts- bzw. Abflugs-/Abfahrtszeit unsicher sein, zögern Sie bitte nicht, den Reiseleiter zu kontaktieren, sodass der optimale Ablauf gemeinsam geplant werden kann.
- Im Programm ist von „gemeinsamen Mittagessen/Abendessen“ die Rede. Dies geschieht auf freiwilliger Basis der Teilnehmer, wobei die Kosten hierfür nicht im Reisepreis enthalten und von den Teilnehmern selbst zu tragen sind.
- Die Flugzeiten und eine Packliste mit empfohlener Kleidung und Ausrüstung erhalten Sie mit den restlichen Reiseunterlagen etwa vier Wochen vor Reisebeginn.
- Da sich ein Teil der Besichtigungspunkte im freien Gelände befindet, bitte trittsichere Schuhe und strapazierfähige Bekleidung tragen!
Steinzeitliche Höhlen
8 Tage Studienreise
8 bis 15 Personen
auf Anfrage
Reiseleitung durch einen deutschen Archäologen sowie lokale Führer