Überraschendes Aserbaidschan

Tatsächlich ist bereits der Flughafen in Baku erstaunlich anders! Sie spazieren durch preisgekrönte experimentelle Innenarchitektur mit viel Holz und geschwungenen Linien am Ankunftsterminal. Draußen leuchtet dann die imposante Glaskonstruktion des benachbarten Inlandsterminals. Die Fahrt ins Zentrum führt schließlich vorbei an zahlreichen modernen Gebäuden, einige davon aus der Hand des österreichischen Architekturbüros Hoffmann-Janz. (In Wien bekannt für den Entwurf des DC Towers)

Check-in im Hotel im Zentrum von Baku, gemeinsames Abendessen der Gruppe mit der Reiseleitung. Wer möchte, unternimmt abschließend in der milden Abendluft noch einen kleinen Verdauungsspaziergang. Denn die Promenade am Kaspischen Meer ist jedenfalls ganz nah und  die beleuchteten Flame Towers ein toller Tagesabschluß.

Zum Start geht es zuerst in den Upland Park. Vorbei an der Allee der Martyrer erreichen wir dabei den höchsten Aussichtspunkt  der Stadt Baku. Hier gibt es einen großartigen Überblick über Baku und den größten See der Welt, das Kaspische Meer. Beim Spaziergang nach unten halten wir für ein tolles Erinnerungsphoto mit den imposanten Flametowers im Hintergrund.

Danach widmen wir uns der Erkundung des historischen Baku. Schließlich gehörte das mittelalterliche Ensemble zum UNESCO Weltkulturerbe! Dabei lauschen wir der Geschichte über den Maiden Tower, spazieren durch die entzückenden Gassen der verwinkelten Altstadt und besuchen den Shirvan Shah Palast. Wenn der Magen noch nicht zu sehr knurrt, machen wir noch einen Abstecher ins kleine Miniaturbuchmuseum.

Dann sind wir gespannt auf die erste typische kulinarische Köstlichkeit Aserbaidschans! Qutab sind köstliche Fladen mit unterschiedlichen Füllungen. Sie werden in einer speziellen Wokpfanne zubereitet und meist reichlich mit dem Superfood Sumakh bestreut serviert. Überdies sehen wir nicht nur bei der Zubereitung zu, sondern dürfen uns selbst an der Herstellung beteiligen und lassen uns das Mittagsmahl schmecken!

Der Nachmittag steht dann zur freien Verfüung. Die Fußgängerzone, die an die Altstadt anschließt, lädt zum gemütlichen Flanieren.

Zunächst geht es heute ins Nationalmuseum. Hier gibt es von Teppichen über typische Musikinstrumente bis zu den Autos des ehemaligen Präsidenten mehr als genug zu sehen. Doch das von der Architekturikone Zara Hadid gestaltete Heydar Aliev Center beeindruckt mit seinen geschwungenen Linien bereits von außen. Der nebenan liegende Park wurde maßgeblich vom österreichischen Architekten Franz Janz geplant. Von ihm stammt in Baku auch ein Teil des Central Parks und vor allem das einzigartige Teppichmuseum, das einem aufgerollten Teppich gleicht. Wenn wir eines seiner Gebäude passieren, wird die Reiseleitung darauf hinweisen!

Wir sind unterwegs zu den neogotischen Palästen und Jugendstilvillen, die in der Zeit des Ölbooms entstanden sind. Die Familien Rothschild und Nobel waren dabei maßgeblich an der Entwicklung der Region Baku zum erfolgreichen Ölproduzenten beteiligt. Wir besuchen die Villa Petrolia der Gebrüder Nobel, die dementsprechend vom erwirtschafteten Wohlstand zeugt. Gefördert wurde das Öl vor allem auf der Halbinsel Absheron, deren Landschaft uns beim anschließenden Ausflug in ihren Bann zieht. Wir legen einen Fotostop bei den Ölpumpen ein und staunen über den brennenden Berg Yanardag, wo das leicht entzündliche Gas austritt. Einen weiteren Halt machen wir dann an der imposanten Festung Mardakan aus dem 14.Jhrdt., bevor es wieder retour nach Baku geht.

Wir verlassen Baku Richtung Norden und reisen auf den Spuren der Seidenstraße. Dabei halten wir auf jeden Fall in Shamaki, wo sich die größte Moschee des Südkaukasus befindet. Wenngleich der Islam im Alltag kaum eine Rolle spielt, so ist eine Kopfbedeckung für weibliche Besucher in allen Gotteshäusern empfohlen. 

Gespannt sind wir dann auf die traditionelle Herstellung der Kelaghayi Seidentücher im nahen Basqal. Hier werden die Stoffe seit Jahrhunderten gefärbt und mit speziellen Formen bedruckt. Wir hören, welche Rolle die kunstvoll gefertigten Tücher bei Zeremonien und Hochzeiten in Aserbaidschan auch heute noch spielen. 

Anschließend geht es weiter ins nächste Handwerksdorf. Im verwinkelten gepflasterten Lahich staunen wir über die geschickten Künstler, die Kupfergeschirr und zahlreiche andere Objekte herstellen. An den Souvenirständen werden auch Tees aus Kräutern der Region, Sumakh, eingelegtes Gemüse und handgemachte Fellmützen angeboten.

Das Ziel des heutigen Tages ist schließlich Gabala, wobei sich bei der Fahrt immer wieder Ausblicke auf die eindrucksvollen Bergpanoramen des Kaukasus eröffnen. Die Region um die historische Stadt gehört zu den besten Weinanbaugebieten Azerbaijans und wir lassen uns von der Qualität des Produktes beim Besuch der Savalan Aspi Kellerei beeindrucken. 

Sheki strahlt ein ganz besonderes Flair aus, das zum Flanieren einlädt. Wir bewundern den Sommerpalast des Kahn, der mit kunstvollen bunten Mosaikfenstern verziert ist. Danach sehen wir beim Meisterrestaurator vorbei, der uns zeigt, wie die Herstellung aus Muranoglas in der speziellen Shebeketechnik funktioniert. Wir schlendern durch die Karawanserei und bekommen einen Eindruck, wie die Reisenden der Karawanen an der Seidenstraße logiert haben. Danach widmen wir uns wieder einer lokalen Spezialität! Das Halva von Sheki ist berühmt und wird seit Generationen auf traditionelle Weise herstellt. Wir sehen wieder einmal nicht nur zu, sondern dürfen auch selbst versuchen die süße Köstlichkeit herzustellen. 

Im nahen Kish warten wieder hübsche gepflasterte Gässchen auf uns und die älteste frühchristliche Kirche. Wir hören von den christlichen Traditionen des Wallfahrtsortes, der lange Zeit Hauptstadt der Region war.

Die Fahrt führt ein Stück Richtung Westen durch malerische Landschaft mit Seen und Bergpanoramen. Wir besuchen die ehemalige deutsche Kolonie Göygöl (Helenendorf). Die Auswanderer aus Schwaben siedelten hier und trugen mit ihren landwirtschaftlichen und handwerklichen Fähigkeiten zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Heute zeugen noch die Dorfkirche, Bauten aus der Gründerzeit und zahlreiche steinerne Brücken in der Region von dieser Vergangenheit. 

Ganja die zweitgrößte Stadt des Landes, hat durch die Universität auch viele junge Bewohner, was ihr ein besonderes Flair gibt. Die zahlreichen roten Ziegelbauten begeistern, aber auch die Bauwerke aus den verschiedenen Epochen.Wir bewundern unter anderem die Schah-Abbas-Moschee und das einzigartige Flaschenhaus.

Die Reise geht wieder Richtung Süden und wir erreichen die einzigartige Landschaft der Region Gobustan. Fast ein Drittel der Schlammvulkane der Welt befinden sich hier im geologischen Schutzgebiet. Ringsum blubbert es aus kleinen Kratern und wir fühlen uns wie auf einem anderen Planeten!

Genauso erstaunlich ist die nächste Station, wo sich an den Felswänden unzählige eingeritzte Figuren und Symbole finden. Nach dem Besuch des spannenden Museums geht es ins Gelände, wo wir die jahrtausendealten Kunstwerke im Fels aus der Nähe betrachten.

Anschließend kehren wir nach Baku zurück, dabei wird die Landschaft wieder flacher. Salzwiesen säumen die Straße und wir passieren unterwegs zahlreiche kleine Obststände. Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung, bevor wir uns zum letzten gemeinsamen Abendessen treffen. Dabei lassen wir die ereignisreichen Tage Revue passiere. Was hat Sie am meisten in Aserbaidschan überrascht?

Für den Abschied von Aserbaidschan heißt es früh aufstehen. Der Direktflug nach Wien startet um etwa 08.00 Uhr und der Transfer bringt uns rechtzeitig zum Flughafen. Durch die Zeitverschiebung erfolgt die Landung in Wien bereits gegen 10.30 Uhr.