ZugVogel Touristik
28.01.2020 Klara Reischl

Saigon einst und jetzt

Im Weihnachtsurlaub haben wir auch ein paar Tage Ho Chi Minh City eingeplant. Mein letzter Besuch ist doch auch schon einige Zeit her und was hat sich seither verändert? Was muss man heute auf jeden Fall in Ho Chi Minh City sehen?


Der Verkehr - die größte Veränderung

An der Flughafenausfahrt fällt es bereits auf, neben den Taxis warten hier jede Menge Mopeds auf Kunden. Es gibt viele Kreisverkehre und daher kaum das bei uns übliche Stop & Go. Zu Fuß in der Innenstadt heißt es ebenfalls immer die Augen offen zu halten. Denn auch hier fließt der Verkehr ständig. Und es überrascht uns dann doch, wie viele Mopeds einfach über den Gehsteig ausweichen, statt vor einer Ampel anzuhalten. 

 

Wo sind die Fahrräder?

Die Fahrräder für den Warentransport und traditionellen Cyclos sind fast komplett aus dem Stadtbild verschwunden. Nur mehr vereinzelt sehen wir Händler mit Waren am dreirädrigen Cyclo. Ein großer Gegensatz zur Hauptstadt Hanoi, wo Fahrräder als Transportmittel noch allgegenwärtig sind! In Ho Chi Minh City dürfen sie nur mehr in den Seitenstraßen fahren, um den Verkehrsfluss nicht zu behindern. Mopeds sind heute aber ein ebenso faszinierender Anblick. Genauso vollgepackt mit mehr Ware und Mitfahrern, als wir es für möglich halten würden.

Von A nach B in Ho Chi Minh City

Öffentliche Verkehrsmittel 

Es gibt einige Busverbindungen und tatsächlich auch einen verlässlichen Airportbus. Eine sehr günstige Möglichkeit, wenn man einfach nur ins Zentrum zum Benh Tran Markt möchte. Für uns als Familie mit vier Personen, zahlt sich aber ein Transfer auf jeden Fall aus.

Die dringend benötigte U-Bahn in der Innenstadt lässt noch auf sich warten. Die Baustelle der japanischen Investoren gibt es aber schon seit längerem. 

Mopeds, Taxis & Apps

Taxis kann man überall heranwinken und die günstige Alternative dazu gibt es über Grab. In der App das gewünschte Transportmittel wählen, dann einfach das Fahrziel eingeben, Preis und Fahrerbewertung checken und die Anfahrt des Fahrzeugs auf der Map verfolgen. Das dafür nötige WLAN gibt es auch bei jedem Museum, vor den Shops oder bei einer Kaffeepause. Gibt es auch als Mopedtaxi, die Fahrer mit den auffälligen grünen Helmen oder Jacken sind leicht zu erkennen. 

Die Grünoasen in der Innenstadt

Eine Wohltat ist zwischenduch ein Spaziergang durch einen der Parks. Viele Menschen verbringen auch einfach die Freizeit zwischendurch im Park. Wir beobachten am Vormittag die Pensionisten beim Tai Chi und ganze Schulklassen betreiben Morgensport. Kindergartengruppen picknicken und halten ein Mittasschläfchen. Am Nachmittag sehen wir dann Jugendliche in Gruppen zur Musik vom Mobiltelefon tanzen, beim Federballspielen oder an den Fitnessgeräten. Wir sind auch durch den kleinen Zoo und den sehenswerten botanischen Garten geschlendert, einfach weil sich die Anlage neben dem Museum of Vietnamese History befindet und wir Zeit übrig hatten. Es lohnt sich auf diese Weise einen kleinen Blick auf den Alltag der Stadtbewohner zu werfen!

Flaniermeile

Ein Muss für jeden Besucher ist sowieso die Fussgängerzone in der Innenstadt. Zwischen dem beeindruckenden kolonialen Rathaus bis zum Saigon River zieht sich ein breiter Prachtboulevard. Schon am Tag ist es ein toller Ort zum Flanieren entlang der Luxushotels und zum Betrachten der Schaufenster der noblen Markenshops. Tatsächlich mit Leben erfüllt sich die Gegend aber in der Nacht, wenn die Fassaden und Wasserspiele beleuchtet werden und Straßenkünstler zeigen, was sie können. Die Straße füllt sich mit Jugendlichen, die hier ihre Zeit verbringen und sich unterhalten. Während unseres Aufenthaltes, konnten wir die tolle Weihnachtsbeleuchtung bewundern und es wurden gerade die Bühnen und Stände für die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel aufgebaut. Am Ende des Boulevards gelangt man schließlich zum Saigonriver. Am Abend lohnt sich der Blick auf die bunt beleuchteten Schiffe, wo gerade die Teilnehmer der Dinnercruises die Aussicht und das Abendessen genießen.

Must See 

Die ehemalige Rue Catinat und die kolonialen Prachtbauten sind immer noch ein Highlight der Stadt. Vor Notre Dame haben wir die riesige Weihnachtskrippe bewundert und das Postgebäude von Eiffel ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Menschen drängen sich vor den alten Schaltern in der riesigen Halle, Touristen gustieren an den Postkartenständen und auf den Bänken werden ganz altmodisch Grüße nach Hause verfasst. Ein alter Mann sitzt auch immer noch mit seinem Schild hier, der "professional writer". Er verfasst Schriftstücke in Schönschrift für alle, die es selbst nicht können oder wollen.   

Museen

Außenbereich des Kriegsopfermuseums Ho Chi Minh City Außenbereich des Kriegsopfermuseums Ho Chi Minh City

Beeindruckend, ergreifend und auch aufwühlend ist auf jeden Fall ein Besuch im Kriegsopfermuseum. Zeitgeschichte wird sehr eindrücklich bewusst gemacht und wie sehr der Vietnamkrieg das Leben in diesem Land immer noch beeinflußt. Planen Sie unbedingt genügend Zeit dafür ein.

Je nach Interesse ist auch eine Besichtigung des tollen Historischen Museums oder eine Führung im FITO Museum, das sich mit traditioneller Medizin beschäftigt, zu empfehlen.  

Überraschend spannend war der Aufenthalt im Wiedervereinigungspalast, denn hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Nicht nur die Wohnräume des Präsidenten und die Repräsentationssäle sind noch mit den alten Möbeln eingerichtet. Auch der riesige unterirdische Bunker zeigt die damalige Technik und lässt die jüngere Geschichte wieder aufleben. Zusätzliche gibt es Fotos, gute Beschilderungen auf englisch und einen abschließenden Film, der den Wandel von der ursprünglichen französichen Gouverneursresidenz zum Präsidentenpalast im kommunistischen Stil zeigt. Für geschichtlich Interessierte und Retrofans jedenfalls ein toller Ort!

Streetfood

Ban Xeo am Ben Thanh Streetfood Markt Ho Chi Minh City

Ho Chi Minh City hat Restaurants für jeden Geschmack. Aber eine geführte Streetfoodtour zu authentischen Lokalen ist auf jeden Fall empfehlenswert. Immer in einer kleinen Gruppe, egal ob mit dem ehemaligen Militärjeep oder am Rücksitz einer Vespa. Damit kommt man einerseits an Orte, die man selbst nicht gefunden hätte. Andererseits erhält man auch gleich die Anleitung, wie man das servierte Gericht richtig isst. Denn zu vielen Speisen in Vietnam gibt es jede Menge Salatblätter, Kräuter und Dipsauce dazu und dann heißt es richtig wickeln, rollen und kombinieren!

Benh Tanh Markt

Sehr gut ist auch ein Essen im Foodcourt des Benthanh Street Food Market. Hier gibt es allerdings Gerichte und Spezialitäten aus verschiedensten asiatischen Ländern. Typisch vietnamesiche Sommerrollen, leckeres Ban Xeo und reicht gefüllte Banh Mi Sandwiches gibt es aber trotzdem und für jeden ist etwas dabei. Auch für Vegetarier und Veganer sind die empfohlenen Speisen an vielen Ständen sehr übersichtlich angeschrieben.  

Das Dessert

Ein besonderes Highlight sind die Chocolatiers in der Stadt. Traumhafte handgemachte Pralinen und Schokolade mit Bohnen aus dem Mekongdelta sind kein billiges Vergnügen, aber der andächtige Genuss vielleicht dafür umso eindrücklicher.

Noch kurz erwähnt...

Kaffeekultur in Ho Chi Minh City
Ho Chi Minh City hat mittlerweile eine großartige Kaffeekultur. Schließlich wachsen im Land genügend Kaffeebohnen! Die Zubereitung eines lokalen Eiskaffee ist eine Zeremonie - unbedingt probieren!
  • Shoppen geht natürlich auch in Ho Chi Minh City. Vom Souvenir am Marktstand bis Highclass in der Nobelboutique findet sich in der Stadt für jeden das Richtige.
  • Hotels gibt es in allen Preiskategorien, auch in zentraler Lage leistbar
  • Neben den Fahrrädern ist auch das berühmte Bird Café verschwunden, das noch in vielen Reiseführern erwähnt wird. Ein wenig neben dem Park versucht ein Kaffeehaus Ersatz zu bieten, hat damit aber keinen durchschlagenden Erfolg.
  • Das Mitschleppen von Plastikflaschen für Trinkwasser ist nicht nötig. Straßenstände und kleine Shops mit günstigen Getränken gibt es überall. Auch bei Museen und an jeder Ecke bietet sich ein Kaffeehaus für eine Pause zwischendurch an. Praktisch auch wegen des dort immer verfügbaren WLAN. 
  • Apropos Kaffee: Hier hat sich einiges getan, Kaffee ist auch in Ho Chi Minh City zum qualitativ hochwertigen Kultgetränk mit unzähligen Variationen geworden. Ein Kaffeehausbesuch also auf jeden Fall empfehlenswert. Mehr dazu gibt es hier zu lesen: Kaffeekultur in Vietnam

Vietnam interessiert Sie? Stöbern Sie ein wenig in unserem Indochina-Blog, wir waren hier natürlich schon öfter mit Kind und Kegel unterwegs!


Urlaub in Vietnam!

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